Abmahnung per Email?

Mahnungen per Email mit angehängter Zip-Datei und persönlichen Namen?

Eine neue Betrugsmasche geht derzeit um. Uns erreichen verstärkt Anfragen verunsicherter Mandanten, die per Email eine Mahnung erhalten, in der sie mit ihrem korrekten Namen angesprochen werden. Die Emails sehen im ersten Moment korrekt aus und stammen angeblich u.a. von der Telekom AG, Internetversendern wie redcoon.de oder einer bekannten Abmahnerkanzlei  u + r Urmann und Kollegen. Die Mandanten haben teilweise mit diesen Firmen keine Geschäftskontakte, manchmal schon.

Auffallend ist aber, dass alle Email bei Details zur Forderung auf eine angehängte „ZIP“-Datei verweisen.

Hier ist größte Vorsicht angebracht.

Bei einer ZIP-Datei handelt es sich erst einmal nur um ein Archiv, in das zum Reduzieren der Speichermenge mittels verschiedener Kompressionsalgorythmen andere Dateien eingefügt wurden. Es ist aber eher unüblich, Mahnungen so zu verschicken. Da einige Virenscanner solche gepackten Archive nicht durchsuchen können, spricht viel dafür, dass es ein Versuch ist, diesen Schutz auszuhebeln und die angehängte Datei Schadprogramme enthält. Nach einigen Berichten im Internet soll sich um einen Trojaner handeln, der den Rechner dann ggf. zum Versenden von Spam missbraucht.

Dafür spricht weiterhin, dass bisher alle uns bekannten Abmahnungen durch Kanzleien per Post, im Regelfall per Einschreiben, und nicht per Email kamen.Die abmahnenden Kanzleien erhalten über den Weg der IP-Adresse von der Telekom / dem Provider nur die Postanschrift mitgeteilt. Die Emailadressen kennt der Provider nicht und können daher die (angeblich) abmahnenden Anwälte diese auch nicht so erfahren haben. Zum anderen hätten sie keinen Zugangsnachweis für ihr Schreiben.

Weiterhin passt die Absender-Emailadresse nicht zum angeblichen Absender.
Wir haben etliche Parallelfälle, bei denen angeblich die Fa. Redcoon oder Telekom
namentlich adressierte Mahnungen verschickt hat, ebenfalls mit gepackten „zip“-
Anhang und von angeblichen Emailadressen der Fa. Web.de oder anderen Providern. Dies passt nicht, da diese Firmen eigene Emailserver betreiben, wie uns z.B. von der Fa. redcoon bestätigt wurde. Man kann Absenderadressen auch fälschen.

Eine weitere Plausibiltätskontrolle ist, ob Sie dort überhaupt etwas bestellt haben bzw. ob die bezeichnete Leistung passen kann.

Wir empfehlen daher das Löschen der Email. Antworten Sie nicht und öffen Sie den Anhang nicht.

Fazit:

Es wird immer wieder neue Betrugsmaschen im Internet geben. In der Regel sind Sie nicht der erste und hilft im Zweifel vielleicht die Suche im Internet. Seien Sie vorsichtig, unbekannte Dateien anzuklicken und halten Sie Ihre Virenscanner aktuell.

 

Martin Bandmann

Ihre Rechtsanwälte in Cottbus und Hoyerswerda

 

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